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Projekte im Jahr 2022

Auch im Jahr 2022 haben wir die UN Frauenrechtskonvention in Niedersachsen weiter bekannt gemacht. Es sind landesweit Projekte und Aktionen aus den fünf Themenschwerpunkten und der Frauenrechtskonvention gelaufen. Aufgrund der Pandemie fanden auch digitale Aktionen sowie Kampagnen statt.


Landkreis Osterholz | "Digitale Gewalt – Bleib Handlungsfähig"

„Digitale Gewalt – Bleib Handlungsfähig“ so hieß das Gemeinschaftsprojekt der Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Osterholz, mit dem sie die Öffentlichkeit zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ und ihren Ausdrucksformen im digitalen Zeitalter sensibilisieren wollten.

Die verschiedenen Formen von Gewalt und insbesondere digitaler Gewalt wurden durch Vorträge, den sozialen Medien und einem Informations-Roll-Up mit den örtlichen und überörtlichen Hilfsangeboten vorgestellt. 

Inhouse Schulung für Verwaltungen
Den Beginn machte eine Inhouse Schulung für Mitglieder der Verwaltung im Landkreis Osterholz. Die Referent*in Fluky referierte über das Vorkommen, Auftreten und Wirkung von Gewalt im Netz. Mit Praxisbeispielen und Handlungsoptionen erklärte sie was Hate Speech und Digitale Gewalt eigentlich ist und wie man sich dagegen wehren kann.

Roll-Up
Das Roll-Up wurde/wird im Projektzeitraum und darüber hinaus in den öffentlichen Räumen der Verwaltungen gezeigt. Ziel ist es, das Bewusstsein für das Thema „Gewalt an Frauen“ und allen ihren Ausdrucksformen zu schärfen und gleichzeitig von Gewalt betroffenen Personen niedrigschwellig über Unterstützung- und Beratungsangebote zu informieren. Gleichzeitig verweist das Roll-Up auch auf die gemeinschaftlich geführte Facebookseite „GleichstellungStärken“ - hier wird auf aktuelle genderpolitische Themen und Debatten aufmerksam gemacht.

Das Roll-Up steht hier als pdf-Datei zur Verfügung.

Online-Veranstaltung
Stalking, Doxing, Nacktaufnahmen: Was ist Digitale Gewalt? – so lautete die Online-Veranstaltung im November 2022 zu der die Gleichstellungsbeauftragten aus dem Landkreis Osterholz eingeladen hatten. Neben den verschiedenen Formen digitaler Gewalt, hat sich die Referentin Chris Köver u.a. Schutzmaßnahmen für Betroffene/Verletzte, der aktuellen Gesetzgebung und dem politischen Diskurs gewidmet:

  • Was ist Digitale Gewalt?
  • Welche Möglichkeiten gibt es für Betroffene sich zu wehren?
  • Warum sind Ermittlungsbehörden und Justiz kaum in der Lage, das Problem in den Griff zu bekommen? 
  • Reicht es schon aus, wenn jetzt zum Beispiel der Stalking-Paragraph verschärft wird, um auch Cyberstalking abzudecken? 
  • Und warum wird das Thema in der Politik nach wie vor so vernachlässigt

Der Veranstaltungsflyer steht hier zum Download zur Verfügung.


Landkreis Nienburg

Frauen im ländlichen Raum stehen in verschiedenen gleichstellungspolitischen Bereichen/Themen vor besonderen Herausforderungen – insbesondere rund um das Thema Häusliche Gewalt. Prävention von Partnergewalt, Zugang zu professionellen Hilfsangeboten und damit die Unterstützung von Betroffenen, werden erheblich durch strukturelle Gegebenheiten erschwert: keine ortsnahe Anlaufstelle, weite Wege, unzureichender Nahverkehr usw. Aber auch Informationslücken und Sprachbarrieren spielen eine große Rolle. Viele Frauen im ländlichen Raum wissen nicht, WO und WIE sie sich Hilfe und Unterstützung holen können

Diese Probleme möchte die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreis Nienburgs in Kooperation mit dem Runden Tisch gegen häusliche Gewalt in Nienburg angehen. Anlässlich des Gewaltschutzkonzeptes, das in diesem Jahr zwanzig Jahre besteht, hat sie ein animiertes Video erstellen lassen. Der Videoclip erläutert in einfacher Weise, welche Möglichkeiten und welche Rechte jede Frau hat, die von häuslicher Gewalt betroffen ist. Der dreiminütige Film zeigt ohne Worte, wo Frauen und Kinder nach häuslicher Gewalt Hilfe finden und welche rechtlichen Sanktionen gegen gewalttätige Partner und Väter verhängt werden können.
Ganz bewusst verzichtet der kurze Spot auf Sprache, um für Frauen jeglicher sprachlichen Herkunft verständlich zu sein. Gezeigt werden die Unterstützungsangebote der BISS-Beratungsstelle und des Frauenhauses.
Die erste öffentliche Präsentation fand am 13.09.2022 im Landkreis Nienburg im Kreishaus im Rahmen der Sitzung des „Runden Tisches gegen häusliche Gewalt“ statt.

Seit der ersten Veröffentlichung am 13. September steht dieser Film allen Personen und Institutionen zur freien Verfügung. Es ist der Sinn dieses geförderten CEDAW Projektes, dass der Film in unterschiedlichen Medien und auf allen Social-Media-Plattformen geteilt wird, um ihn einer großen Gruppe von Betroffenen, Angehörigen und Freundinnen und Freunden bekannt zu machen.
Weiterführende kleine Kärtchen, mit den wichtigsten Rufnummern (BISS, Frauenhaus und Frauen-und Mädchenberatungsstellen des Landkreis Nienburgs) und einem QR-Code zum Film, wurden am 25.11.2022 an öffentlichen Plätzen verteilt.
Der Film steht auf der Website des Landkreises Nienburg zur Ansicht bereit.

TIPP>>Darüber hinaus kann der Film gemeinsam mit der Filmproduzentin auch mit wenig Veränderungen z.B. der Telefonnummer und den Öffnungszeiten auf weitere BISS-Beratungsstellen umgewandelt werden. Somit ist die Erstellung dieses Videos in einem hohen Maße nachhaltig.
Bei Interesse melden Sie sich bei Rabia Kuru unter der 0511/33650634, oder schreiben eine Mail an kuru@guv-ev.de 


Landkreis Göttingen | Empowerment für Ratsfrauen

„Empowerment für Ratsfrauen und die, die es werden wollen. Anliegen platzieren und überzeugend auftreten“. Unter diesem Titel organisierte der Landkreis Göttingen eine Veranstaltungsreihe für politisch engagierte Frauen im Landkreis Göttingen. Ziel ist/war eine gleichberechtigte Teilhabe und Beteiligung von Frauen an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen zu fördern.

In zwei Veranstaltungen, an jeweils vier Veranstaltungsorten, wurden politisch aktive (Rats-)Frauen empowert und unterstützt, sich stärker und selbstbewusster einzubringen. Gleichzeitig wollten/haben die Gleichstellungsbeauftragten viele (noch nicht aktive) Frauen mit der Veranstaltungsreihe erreichen/erreicht, sie für die Politik begeistern oder/und sie ermutigen, sich politisch zu engagieren.
Das Projekt wurde in Kooperation mit den Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinden Friedland, Gleichen, Rosdorf, Bad Grund, den Samtgemeinden Gieboldehausen und Dransfeld, sowie den Städten Duderstadt, Osterode am Harz, Herzberg am Harz und Hann. Münden durchgeführt.

Der zweitägige Workshop fand an vier Orten im Landkreis Göttingen statt: Duderstadt, Hann. Münden, Osterode am Harz und in Rosdorf.
Unter Anleitung der Referentin Gwendolin Jungblut haben die Teilnehmerinnen in Diskussionen in großer Runde, Kleingruppenarbeit sowie Rollenspielen/Übungen wichtige Erkenntnisse für ihre weitere politische Arbeit mitgenommen. Auftreten, Argumentation, Netzwerkarbeit waren dabei einige der inhaltlichen Schwerpunkte.

Die Einladung zu der Veranstaltung finden Sie hier.


Landeshauptstadt Hannover | Veranstaltungsreihe Häusliche Gewalt

Obwohl häusliche Gewalt weit verbreitet ist und viele Menschen betrifft, wissen wir alle viel zu wenig darüber. Um dies zu ändern und die Öffentlichkeit für diese wichtige Problematik zu sensibilisieren, plant das Referat für Frauen und Gleichstellung der Stadt Hannover in Kooperation mit dem Hannoverschen Interventionsprogramm gegen Häusliche Gewalt (HAIP) eine After Work Veranstaltungsreihe. Mit dieser unterstützt HAIP das Jahresmotto des Kommunalen Präventionsrats der Stadt Hannover: „Hannover ist stärker als Gewalt – für sichere Familien in unserer Stadt.“ Dabei wird die Thematik „Häusliche Gewalt“ aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Ziel ist es, „Häusliche Gewalt“ in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und darüber ins Gespräch zu kommen.

Die Reihe im Überblick:

  • „Täter*innenarbeit ist aktiver Opferschutz“
  • „Warum geht sie nicht? Wahrscheinlich ist sie selber schuld!“
  • „Die Kinder haben nichts mitbekommen“
  • „Opferschutz für Alle“
  • „Gewalt ist nie privat“

Der Flyer zur Reihe steht hier als Download zur Verfügung. Einen kurzen Bericht zu den jeweiligen Terminen stellen wir Ihnen hier zur Verfügung.


Landkreis Vechta | Existenzsicherung von Frauen mit Migrationshintergrund

„Wer bin ich und wer will ich sein“. So hieß die Workshop-Reihe für Frauen mit Migrationshintergrund, organisiert von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Vechta in Kooperation mit der Gemeinde Neuenkirchen-Vörden.
An insgesamt sechs Terminen wurden folgende Themenschwerpunkte bearbeitet:

-    Blick auf die Lebensverlaufsperpektive
-    Berufliche Ziele
-    Finanzielle Grundlagen und Absicherung
-    Sicherheit und Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit
-    Empowerment und Zugehörigkeitsgefühl
-    Mitbestimmung und gesellschaftliche Teilhabe

Kernpunkt war es, langfristige Ziele, wie berufliche Eigenständigkeit, gesellschaftliche Teilhabe, wirtschaftliche Autonomie und individuelle Selbstbestimmung, möglich zu machen.
Neben der kultursensiblen Anleitung durch die Referentin Sara Paßquali gab es Gespräche mit Expertinnen und Experten der Arbeitsagentur und des Jobcenters, politische Vertreterinnen und der Migrations- sowie Schuldnerberatung.
In diesem Rahmen wurden auch die Inhalte der UN-Frauenrechtsrechtskonvention miteinbezogen, insbesondere das Thema der Intersektionalität (Mehrfachdiskriminierung) wurde anhand eigener Erfahrungen ausgiebig diskutiert.

 


Stadt Gehrden

Die UN-Frauenrechtskonvention bekannter und Frauen auf ihre Rechte aufmerksam machen – das war das Ziel des Projektvorhabens der Gleichstellungsbeauftragten der Städte Gehrden, Ronnenberg und der Gemeinde Wennigsen in Zusammenarbeit mit dem Frauenzentrum Ronnenberg.
Dabei lag das Hauptaugenmerk auf der Diskriminierung von Frauen im Bereich Häusliche Gewalt. Am Tag der Gewalt an Frauen (25. November) wurden vor den (Gewalt-)Beratungsstellen bedruckte Sattelbezüge und die CEDAW Informationsbroschüre an Passanten verteilt. Gleichzeitig wollten sie mit dieser öffentlichkeitswirksamen Aktion sich und ihre Arbeit – sprich Gleichstellung - sichtbar machen, ortsnahe Beratungsstellen vorstellen und die Gesellschaft für das Thema Häusliche Gewalt sensibilisieren. Von Gewalt betroffene Frauen erfuhren damit nicht nur Sichtbarkeit und Enttabuisierung, sondern konnten sich niedrigschwellig über Hilfsangebote informieren.
Die Sattelbezüge wurden auch an verschiedene Institutionen verteilt, u.a. an Kindergärten, Jugendeinrichtungen und Schulen -  so konnten Betroffene von Häuslicher Gewalt ohne größeren Aufwand Informationen und Kontaktdaten (fernab vom typischen Täterumfeld) erhalten.


Stadt Seelze

Dieses Projekt musste leider wegen den Energiesparmaßnahmen in den Kommunen kurzfristig abgesagt werden.

In Kooperation mit den Mitgliedern des Seelzer Runden Tisches gegen häusliche Gewalt und der AWO Frauenberatungsstelle Seelze möchte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Seelze das Thema Häusliche Gewalt weiter enttabuisieren und öffentlichkeitswirksam problematisieren. Dazu plante sie die Seelzer Großveranstaltung „Seelzer Lichtermeer“ am 18.11.2022 zu nutzen: Das vielfältige (und kostenlose) Programm von Lichtkunst, Live-Musik und zahlreichen Aktionen und Angeboten ist Garant für ein hohes Besucherinnen- und Besucher-Aufkommen.

Eingebettet in die Großveranstaltung plante die Gleichstellungsbeauftragte mit einem „Haus des Lichtes“ das Thema Gewalt gegen Frauen und Kinder öffentlichkeitswirksam aufzugreifen und die Besuchenden zu sensibilisieren. Ein großer Pavillon sollte ganz im Sinne der Veranstaltung als „Haus des Lichtes“ initiiert werden, u.a. war geplant, „Türen“ und „Fenster“ illuminieren.
Es gab die Idee, den Innenbereich mit typischen Möbeln und Accessoires (u.a. ausliegendem Kinderspielzeug, Fotos, Bildern) gut erkennbar als Wohnung einzurichten. Er sollte den Ort der Gewalt symbolisieren: hinter verschlossener Tür, in der eigenen Wohnung.

Neben der CEDAW-Ausstellung, Informationsmaterialien mit wichtigen Anlaufstellen für Betroffene und Täterinnen/Täter, hätte eine Fassadenprojektion mit kurzen Aussagen der Betroffenen (und Hilfsangeboten) das Thema „Häusliche Gewalt“ mit seinen vielfältigen Aspekten und Folgen (Betroffene, Täterarbeit, therapeutische Unterstützung, Kindeswohl …) einprägsam darstellen und sichtbar machen können.

Seelzer Runder Tisch gegen häusliche Gewalt: Jugendamt Region Hannover, Polizeikommissariat Seelze, Frauenhaus AWO Hannover, Männerbüro Hannover e.V., BISS-Verbund der AWO Region Hannover, Familien- und Erziehungsberatung Neustadt, Berthold-Brecht-Gesamtschule Seelze


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